Im Malspiel folgt man seinem spontanen Impuls.
Die eigene Absicht, etwas Bestimmtes malen zu wollen, geschieht gleichzeitig mit dem Unbewussten, das sich intuitiv, einer inneren Notwendigkeit
folgend, äussert. Jeder folgt dabei seiner natürlichen, inneren Spur. («Die Spur» Arno Stern ISBN 978-3-86617-143-5)
Das ist am Malspiel so begeisternd: Es geht um die Vertiefung in ein unbeschwertes, lustvolles und erfrischendes Spiel!
Das Malspiel ist kein therapeutisches Angebot, sondern es fördert Fähigkeiten, die zur Entfaltung und Stärkung der Persönlichkeit führen.
Weitere Folgen des Malspiels:
- Entschleunigung, innere Ausgeglichenheit
- Feinmotorische Fähigkeiten und Konzentration
- Erfüllt-Sein
- Verbindung zur Quelle unseres Potentials
und unserer Kreativität
Hier ist nichts so, wie anderswo, wo man Erfolg haben muss, wo man etwas erreichen muss. Hier erlebt man etwas.
Die dienende Rolle
In der Rolle als «Malspieldienende» wende ich mich den Malenden respektvoll und mit innerer Zustimmung zu. Ich bediene die Malenden mit den
benötigten Materialien, damit sie sich um nichts kümmern müssen und jeder ungehindert seine persönliche Malspur auf das Blatt bringen kann.
Dadurch entsteht eine vertraute Beziehung, die es überflüssig macht, am Ende über die Bilder zu reden: Die entstehenden Bilder werden von mir
weder beurteilt, kommentiert, noch gedeutet.
Ich trage die Verantwortung für eine angenehme und gelöste Atmosphäre im Malort, welche die Entfaltung aller Malenden begünstigt.
Entstehung des Malspiels
Arno Stern, geboren 1924 in Kassel, emigrierte 1933 mit seinen Eltern nach Frankreich und lebt seit 1946 in Paris. Nach seiner Begegnung mit
Kindern in einem Heim für Kriegswaisen bei Paris gründete er ein Malatelier für Kinder, die «Académie du Jeudi».
Im dort ermöglichten Malspiel entdeckte er die «Formulation», die nirgends zuvor geschehene Äusserung vorgeburtlicher Erinnerungen. Später
verlegte er sein Atelier in ein zentraler gelegenes Pariser Viertel und gab ihm den Namen Closlieu, wofür er die deutsche Bezeichnung „Malort« schuf.
Die Allgemeingültigkeit der Formulation fand er durch Forschungsreisen zu Urwald- und Wüstenbewohnern bestätigt. Seine dabei gewonnen Erkenntnisse
veranlassten ihn, ausführlich in Büchern, Interviews und Vorträgen von seinen Entdeckungen zu berichten. Diese sorgen – heute mehr denn je – international
für Aufmerksamkeit. (Quelle: ZS Verlag Zabert Sandmann)